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Magdalenenheim Zitat: Alles echte Leben ist Begegnung. Begegnung liegt nicht in Raum und Zeit, sondern Raum und Zeit liegen in der Begegnung!
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Unser Pflegeleitbild

Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

© Guy de Maupassant

 

Die unsichtbare Hand

Nie hätte ich geglaubt, wieviel Kraft eine imaginäre Hand geben kann. Du hast sie mir gereicht! Und plötzlich erscheint so vieles ganz einfach in meinem Leben, wo ich vorher nur Probleme sah!

© Irina Rauthmann (*1958), deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

 

Unser Pflegeverständnis

„Die Tür steht offen, noch mehr das Herz“

Mit diesem Leitspruch drücken wir etwas von unserem Selbstverständnis aus.

Wir orientieren uns dabei an der Strukturierten Informationssammlung (SIS) und dem Strukturmodell. Unsere Aufgabe ist es, eine wertschätzende Beziehung zu unseren Bewohnern aufzubauen, dazu haben wir uns folgende Regeln gesetzt:

Jeder Mensch ist einzigartig. Er ist geprägt durch seine Lebensumstände und existentiellen Erfahrungen seines Lebens. Er ist in seiner Einmaligkeit ein Geschöpf Gottes, von der Zeugung bis zum Tod und darüber hinaus.

So orientieren wir uns, in der Pflege unserer Bewohner, an:

  • der individuellen Biographie
  • den individuellen Wertvorstellungen
  • den national, kulturell und religiös geprägten Sitten und Gebräuchen
  • den individuellen Gewohnheiten und Bedürfnissen

Wir verstehen unsere Pflege als Bereichs- und Bezugspflege. Die Kommunikation ist unser entscheidendes Mittel, um das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz, Aktivität und Passivität, Schutzbedürfnis und Intimsphäre zum Wohle des Bewohners/der Bewohnerin und seiner/ihrer Bezugspersonen zu gestalten. Basis unseres Handelns ist der Regelkreis des Strukturmodells. Wir praktizieren aktivierende Pflege. Die Pflege orientiert sich an den Bedürfnissen der zu Pflegenden, schließt Beratung, Begleitung und soziale Betreuung des Bewohners/der Bewohnerin, bei der Erhaltung und Entwicklung seiner/ihrer Fähigkeiten und Stärken ein. Der bisherige Lebensrhythmus des Bewohners/der Bewohnerin bestimmt hierbei Raum und Zeit unseres Pflegeprozesses.

Wir sind uns bewusst, dass Pflege Bestandteil gesellschaftlicher Aufgaben und einem stetigem Wandel unterworfen ist. Die im Pflegeleitbild festgeschriebenen Grundsätze bilden deshalb Weg und Ziel unserer gegenwärtigen Pflege. 

 

Unser/e Bewohner/Innen

„Unser/e Bewohner/in ist ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft, der/die durch seine/ihre Persönlichkeit sein Leben gemeistert und seine/ihre Umwelt geprägt hat.“

Durch eventuelle körperliche Gebrechen und/oder psychische Einschränkungen wird die Angst vor Hilfebedürftigkeit, Abhängigkeit, finanzieller Abhängigkeit und dem Verlust von sozialer Sicherheit bei dem/der Bewohner/in erhöht. Durch verlangsamte Denkabläufe und zum Teil auch durch den Verlust von Sprache kann es zu Störungen in der Orientierung und Kommunikation bei dem/der Bewohner/in kommen. Das Verlassen des gewohnten Umfeldes, die räumliche Veränderung und das Anpassen an eine neue Lebensstruktur kann Gefühle des Verlustes und der Angst entstehen lassen.

Nach einer langsamen Eingewöhnungsphase in den Heimalltag können neue Kontakte zu Mitbewohnern/Mitbewohnerinnen und Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen hergestellt werden, die zu einer Akzeptanz der neuen Situation beitragen.

 

Grundhaltung unserer Mitarbeiter/Innen als Qualitätsmerkmal

„In der Altenpflege steht die Begegnung mit und die Begleitung von Menschen im Vordergrund, die in ihrer Person als Ganzes von verschiedenen Beschwerden betroffen sind. Die Qualität unserer Arbeit wird entscheidend von unserem Pflegeverständnis geprägt.“ 

Die Bereitschaft den Anderen in seiner Einzigartigkeit wahrzunehmen, ihn zu achten und wertzuschätzen, bildet den Ausgangspunkt jeder Begegnung. Sie schließt ein, dass wir den/die Bewohner/in möglichst umfassen wahrnehmen.

Selbstwahrnehmung und Reflexion gehören zu unserem beruflichen Handwerkszeug. Die Mitarbeiter/innen sind sich bewusst, dass ethische, moralische und an bestimmte Normen gebundene Haltungen und Vorstellungen das eigene Wahrnehmen und Verhalten beeinflussen. Dasselbe gilt für den/die Bewohner/in, dessen Wahrnehmung und Verhalten von seinen/ihren Wertvorstellungen geprägt werden. Wir respektieren und akzeptieren die Wertvorstellungen unserer Heimbewohner/innen.

Die Beziehung zwischen den Bewohnern/innen und unseren Mitarbeitern/innen steht im Mittelpunkt. Beziehung unsererseits wird bewusst eingegangen und aktiv zum Wohle unserer Bewohner/innen gestaltet. Dabei nehmen sie unterschiedliche Rollen ein und übernehmen je nach Situation Verantwortung für den/die Bewohner/in oder geben sie an ihn/sie wieder zurück. Wir sind uns über das entgegen gebrachte Vertrauen und dessen möglichen Missbrauch im Klaren und pflegen gerade deshalb einen besonders gewissenhaften Umgang damit. 

Jede Begegnung löst Gefühle bei den Beteiligten aus. Wir nehmen die eigenen und die Gefühle der zu betreuenden Menschen ernst und verhalten uns selbstkritisch und reflektierend.

Die Wünsche des/der Bewohners/Bewohnerin und seiner/ihrer Angehörigen stehen im Mittelpunkt unseres Tuns.  Bewohner/innen in ihrer letzten Lebensphase und auch ihre Angehörigen werden ganzheitlich von uns betreut. Wir schaffen einen Rahmen, indem würdevolles Sterben möglich ist.

 

Unser Pflegeleitbild

Eine Pflege von guter Qualität abgestimmt auf unsere Bewohner/innen in ihrer Ganzheitlichkeit beinhaltet ein Recht auf Privatsphäre und Eigenentscheidung. Alle Pflegenden üben aktivierende Pflege aus, d. h. Hilfe zur Selbsthilfe unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen. Wir achten die in der Verfassung garantierten Grundrechte der uns anvertrauten Menschen.

Der/Die Bewohner/in hat freie Arztwahl.

Er/Sie und seine/Ihrer Bezugspersonen haben Mitspracherecht bei der Erstellung seiner/ihrer Strukturierten Informationssammlung (SIS). Er/Sie kann seinen/ihren Raum persönlich gestalten und wohnlich einrichten.

Der/Die Bewohner/in kann durch die Wahl des Heimbeirates mitbestimmen und durch das Einbringen von Ideen und Beschwerden Einfluss nehmen.

Professionelle Pflege basiert auf einer staatlich geregelten Ausbildung und auf berufsmäßig erworbener Sachkenntnis und Verantwortlichkeit. Sie hat ihre Basis auf der Grundlage theoretischen Wissens, wissenschaftlicher Forschung und klar festgeregelter Richtlinien. 

Unsere Pflege und Mitarbeit bei ärztlicher Diagnostik und Therapie sind festgelegt und spezifizieren sich durch verbindliche Pflegestandards, individuelle Maßnahmenplanung und die Pflegedokumentation.

 

Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen, Angehörigen und Bezugspersonen liefern uns wichtige Hinweise aus dem Leben des/der Bewohners/Bewohnerin.

Wir arbeiten mit einer biographieorientierten Pflegedokumentation und stehen als ein pflegekompetenter Ansprechpartner jederzeit für alle Belange zur Verfügung.

 

Die Informationen unseres/unserer Bewohners/Bewohnerin und seiner/ihre Angehörigen und deren Bezugspersonen, sowie Informationen von den behandelnden Ärzten/Innen und Therapeuten/Innen behandeln wir selbstverständlich vertraulich.

Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter/Innen wird jeder im Gespräch und per Dienstanweisung über die Schweigepflicht und das geltende Datenschutzgesetz informiert.

Diese Kenntnisnahme unterzeichnet er/sie im Arbeitsvertrag. Die Pflegedokumentation ist vor dem Zugriff Unbefugter geschützt. Wir arbeiten kooperativ mit allen Berufsgruppen zusammen, die direkt oder indirekt am/an Bewohner/Innen tätig sind.

Begleitung bei den ärztlichen Visiten, Pflegehilfsmittel werden von zuverlässigen Anbietern bezogen. Eine gute Zusammenarbeit mit den Apotheken gewährleistet eine schnelle Bestellung von Arzneimitteln. 

 

Fort- und Weiterbildung

Wir alle streben eine optimale Pflegequalität an, die sich in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess befindet. Das Verständnis für Fort- und Weiterbildung hat bei unseren Mitarbeitern/Innen einen hohen Stellenwert.

Wir bieten regelmäßig innerbetriebliche Fortbildungen an. Dabei gehen wir auf die Wünsche der Mitarbeiter/Innen ein. 

Außerdem stellen wir Fachbücher und Fachzeitschriften zur Verfügung. Wünsche zur Weiterbildung werden berücksichtigt und gefördert.